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Überall in unserer Gesellschaft werden Frauen* diskriminiert. Darum wird am 14. Juni überall in der Schweiz gestreikt. Das heisst, es wird jegliche Arbeit bestreikt werden – bezahlt oder unbezahlt.

Fast 40 Jahre nach der Aufnahme des Gleichstellungsartikels in die Bundesverfassung hat die Schweiz ihre Aufgaben in Sachen Gleichstellung von Frauen und Männern noch nicht gemacht. Trotz Fortschritten im Erwerbsleben gibt es immer noch viele inakzeptable Lücken – vor allem beim Einkommen.

Mit ihrem Engagement für den Frauen*streik unter dem Motto «Lohn. Zeit. Respekt.» wollen Nautilus und die anderen SGB-Gewerkschaften für den nötigen Schub sorgen, damit es bei der Gleichstellung endlich schnell vorwärts geht.

Image: A women's flag hangs on the Basel townhall during the Swiss women's strike on 14 June 2019

Die Ungleichbehandlung der Frauen im Arbeitsleben ist vielfältig. Noch immer hinken die Frauenlöhne den Männerlöhnen um fast 20 Prozent hinterher.

Dafür gibt es viele Gründe: Frauen und ihrer Arbeit wird oft weniger Wert zugemessen als der Arbeit von Männern. Das zeigen z.B. die markant tieferen Löhne für die Betreuung von Kindern oder Pflegebedürftigen.

Auch die Karrierechancen der Frauen sind nach wie vor deutlich schlechter, u.a. wegen der Mutterschaft.

Diese ist zudem immer noch zu oft ein Kündigungsgrund und drängt Frauen aus dem Erwerbsleben oder in schlechter bezahlte Jobs oder Teilzeitarbeit.

Letzteres gilt auch für all die Frauen, die sich unbezahlt um erwachsene Angehörige kümmern. Dazu kommt, dass nach wie vor 43 Prozent des gesamten Lohnunterschieds statistisch nicht erklärt werden können, also diskriminierend sind.

«Lohn. Zeit. Respekt.»

Deshalb fordert Nautilus, wie alle anderen Schweizer Gewerkschaften:

1 Finanzielle und gesellschaftliche Aufwertung der Arbeit von Frauen

1) Lohnanalysen mit Kontrollen und Sanktionen;
2) GAV-Abdeckung in Branchen mit hohem Frauenanteil im privaten Sektor;
3) Flächendeckende Mindestlöhne von CHF 4000.-;
4) Unterstellung der Arbeit in Privathaushalten unter das Arbeitsgesetz;
5) Anständige, existenzsichernde AHV-Renten ohne Rentenaltererhöhung.

2 Mehr Zeit und Geld für Betreuungsarbeit

1) Stopp Arbeit auf Abruf und ständige Erreichbarkeit;
2) Kürzere Vollzeit von 30 bis max. 35 Stunden pro Woche statt Teilzeitfalle;
3) Anrecht auf vorübergehende Pensenreduktion mit Rückkehrrecht;
4) Namhafte Investitionen der Öffentlichen Hand in den Care-Sektor;
5) Vaterschaftsurlaub von mind. 8 Wochen, Mutterschaftsurlaub von mind. 18 Wochen sowie paritätisch aufgeteilte Elternzeit von mind. 24 Wochen- alles zu 100% bezahlt und EO-finanziert;
6) Ausreichende Urlaube für Frauen und Männer mit pflegebedürftigen Angehörigen.

3 Respekt statt Sexismus am Arbeitsplatz

1) Ausgebauter Kündigungsschutz bei Mutterschaft und Angehörigenpflege;
2) Nulltoleranz bei Gewalt an Frauen*;
3) Wirksame Prävention von sexueller Belästigung und Mobbing am Arbeitsplatz und entsprechende rechtliche Bestimmungen;
4) Beweislasterleichterung bei sexueller Belästigung.

AUTOR/INNEN: Regula Bühlmann; SGB; ETF; Nautilus International Swiss Office


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