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Schweiz

Schiffsunglück in Budapest: Strukturelle Sicherheitsprobleme dürfen nicht dem Personal angekreidet werden

3 Juni 2019

Die Gewerkschaft der Binnenschiffer ist schockiert über den neuesten Unfall mit einem Schweizer Flusskreuzfahrtschiff auf der Donau mit vielen Toten.

Unabhängig von den noch laufenden Ermittlungen zum Unfallhergang muss festgehalten werden, dass es immer mehr Schiffe und einen immer härteren Wettbewerb gibt, wo im Zweifelsfall die touristischen respektive finanziellen Belange höher gewichtet werden als die Sicherheit.

Es fehlt oftmals an qualifiziertem Personal und manchmal werden Bemannungsvorschriften umgangen, wenn zum Beispiel anstatt drei geforderten Schiffsführern nur zwei an Bord sind. Durch schlechte Arbeitsbedingungen und Löhne hat man sich den Nachwuchsmangel überhaupt erst geschaffen, weil kaum mehr Jugendliche bereit sind, den Karriereweg des Binnenschiffers zu wählen.

Der nun verhaftete Kapitän der Viking Sygn ist zwar kein Mitglied unserer Gewerkschaft, dennoch gilt ihm unsere Solidarität. Wir haben mit einigen Mitgliedern sprechen können, die mit ihm schon lange zusammengearbeitet haben. Er wird als sehr zuverlässiger, sehr guter Kapitän beschrieben und darf nun nicht als Sündenbock benutzt werden.


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